Thursday, 14. February 2008

Valentino & The City (1)

Nein, heute ist nicht der Dreizehnte, obwohl alles zunächst danach aussieht. Der Himmel irgendwas zwischen weiß und grau. Meine Mitbewohnerin grün-frottiert und verschlafen. Ich zu müde zum Soduko-Rätseln. Mitbewohnerin wünscht mir heute statt eines guten Morgens einen frohen Valentinstag. Das hat mir außerhalb von Beziehungen noch keiner gewünscht.
- "Ach, das wünschen die im Radio schon seit gestern Abend."
Ich hatte gerade zum ersten Mal erfolgreich mit der neuen Kaffeemaschine experimentiert.

In Kingston-Throop steigen Schulmädchen mit Heliumballons in die Subway. Die Mädchen wissen schon ganz genau, was Sache ist. Die Jungs, die schon in der Subway sitzen, kichern aber noch.
Im Seminarraum an der Columbia, eine einstündige Subwayfahrt später, schiebt eine Kommilitonin selbst gebackene Herzchenkekse mit rosa Zuckerguss für alle auf den knarrenden Historientisch.
Der Dozent, ein Philosoph dem sein Name vorauseilt der aber hier unerwähnt bleibt, entert den Raum und wünscht zur Begrüßung erstmal Happy Valentine. Sodann geht es wieder um die Dynamiken in Überzeugungssystemen, unterbrochen von Kekskrümeln.

Zwei Stunden später verlasse ich das imposante Gemäuer; vorbei an Rodins Höllentorknienden husche ich und quer über den grecoromanischen Campus, der mit Ballons, Schleifen und Glückwünschen kopfüber dekoriert ist.
Scharen gutgekleideter Graduates kommen mir entgegen mit Blumen in ihren Handschuhen, Schnitt oder Topf.
An den Türen der Verbindungshäuser wartet der amerikanische Fleuropdienst mit Rosensträußen, dass ihm aufgemacht wird.
Sonnenbebrillte Schränke von Gangstas in Kapuzenpulli und Lederbomberjacke laufen mit jeweils ca. drei herzförmigen rosa Luftballons die West 103rd Street entlang.

Was feiert ein Land, in dem es vor Singles und Frischgeschiedenen nur so wimmelt?

- "No matter if you're in a relationship, or if you're just dating.
And even if you're a single: On Valentine's Day,
we celebrate all the love you got within you
and all the love you got for everyone around you."

Bereits vor Tagen hatte in meinem Emailpostfach die Hineinflatterei von Glückwünschen begonnen zu einem Tag, den - wie ich bisher dachte - außer den Medien sowieso niemand feiert -
Und so komme ich nicht umhin, mich in dieser rosaroten aufgepusteten Zuckergusslandschaft auf der Upper West Side doch slightly misplaced zu fühlen. Zudem verspüre ich auch irgendwie gar kein Bedürfnis danach, die Liebe in mir und oder etwa auch zu meinen Mitmenschen zu feiern.
Lieber will ich Kaffee - Deus ex machina tut sich der nächste Starbucks vor meinen winterunterkühlten Äuglein auf. Und ich weiß ja nicht, oppet Marktstrategie is, oder ob ses einfach vergessen haben, aber inside the cafe - nix mit rosa!

Monday, 11. February 2008

Prospect Park

Prosp










Das Tolle am Menschen ist ja, dass auch er dazulernt. Im Laufe der Zeit oder der Ereignisse, beides soll bereits vorgekommen sein.

So wusste also ich also so heute zum Beispiel - und ganz im Unterschied zu gestern - schon beim Hinausgehen zur Haustür, dass es draußen erbärmlich kalt sein wird und ich besser zuhause bleibe.

Der Prospect Park ist gewissermaßen der Central Park Brooklyns. Mit Botanischem Garten und Zoo, mit Quaker Cemetery, mit Public Library und Brooklyn Museum. Mit Prospect Lake, mit Long Meadow, mit Vale of Cashmere, mit Ravine.
Nun also.
Eigentlich freut man sich ja nur wieder über ein paar Streifen GRÜN, wo Vögel zwitschern und Squirrels hüpfen und man endlich mal SPAZIERENGEHEN kann.

Nicht viel mit Rumlaufen wars. Obwohl es perfekt gewesen wäre, ich hatte nämlich den Park wies aussah für mich allein - bis auf eine Joggerin, die aber schnell wieder weg war. Vögel gabs natürlich keine, aber Squirrels hab ich tatsächlich eins gesehen. Nur sah das gar nicht glücklich aus.

Und auch ich wollte mich irgendwie nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass mir während des Laufens das Gesicht einfriert. Auch auf den Teichen hatte sich bereits eine dünne Eisschicht gebildet, was immerhin wenigstens hübsch anzusehen war.

Innerhalb einer Dreiviertel Stunde war ich jedenfalls wieder unterwegs auf der Ocean Ave zurück in Richtung Shuttle.

Sunday, 10. February 2008

And the Staten Island Ferry also wailed

Sayin' No To Miss Liberty No No Miss Liberty - $18 zahl ich nicht für eine in Eisen und Kupfer auf eine Insel verschenkte Idee. So beschloss ich heute in steinernem Rundgebäude der Mitte des Battery Parks am Südsüdzipfel der Insel Manhattan, und machte auf dem Absatz kehrt.

Ursprünglich ein Abwehrgebäude, zwischenzeitlich ein Schauaquarium, dient das sog. Castle Clinton heute als Verkaufszentrale für Tickets nach Ellis und Liberty Island. Selbst heute, dem Sonntag der in die Geschichte des AMERICAN HAZARD Inselblogs eingehen wird als derjenige Tag an dem zuguterletzt doch noch die New Yorker Winterkälte definiert wurde, stehen hier Leute Schlange für Eintrittskarten und gute Plätze auf der entsprechenden Fähre.

Zurück im Park wechselt der Himmel innerhalb von zwei Minuten von Hell nach Dunkel. Silbermöwen fliegen funkelnd gegen dunkelgrauen Hochhäuserhimmel, kurz bevor der Schneewirbel einsetzt und mir fast die Mütze vom Kopf geweht wird.

Ich fotografiere: eine naturalistische Bronzestatue im Park in Gedenken an die Einwanderer, die auf diesem Wege ihren Weg nach Amerika fanden.
Ich fotografiere nicht: die weitaus imposanter aufgestellten Steintafeln in Gedenken an die US Navy mit dem im Abflug inbegriffenen Adler in ihrer Mitte.

Auch an solch eisigen Sonntagen müssen einige unter uns noch arbeiten. Sie nehmen die Plastikfackel in die linke Hand, schwingen sich mit der rechten Hand die grünspanfarbene Toga um die Schulter und begeben sich in Position. So verharren sie an zentralen Punkten des Battery Parks.
Leider würden mir inzwischen beim Fotografieren die Finger abfrieren, und so wird jetzt niemand außer den anwesend Gewesenen davon erfahren, dass diese lebendigen Statuen trotz Gefriertemperaturen noch ihren Job vorbildlich wie immer gemacht haben.

In einer neuen Laune entscheide ich mich gegen die übliche kostspielige Rast im Starbucks und begebe mich stattdessen vorbei am U.S. Department of Homeland Security direkt zur Staten Island Ferry, wo auch die Subway nach Uptown abfährt.
Links eine kleine Kirche, im Hintergrund die getönten verspiegelten Giganten des Financial District.
Ob der McDonald's-Tempel damals auch schon hier stand, als die Einwanderer kamen?
Der historisch anmutende Baustil legt dies jedenfalls nahe.
Das hätte eine Begrüßung gegeben. Runter vom Schiff und erstmal nen Whopper.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Als nächstes wollte ich zum Gebäude der United Nations in Midtown. Dazu musste ich am Times Square umsteigen, was ich auch gemacht habe. Dann allerdings bin ich zu früh ausgestiegen. Endlich an der Zielhaltestelle, war es so kalt, dass es mich zur Public Library zog, einem weiteren Antiqua-Gebäude an der East 42nd St, wo es eine Kerouac-Ausstellung gab.

Unglaublicherweise jedoch war die Bücherei kurz davor, zu schließen. Wieder auf der Straße, wehte schließlich ein solch starker Eiswind mit Schnee auch direkt mir ins Gesicht, dass ich beim nächsten Straßeüberqueren fast in ein Auto der NYPD gelaufen wäre.
Ich beschloss, dass es ein Fehler war, heute das Haus verlassen zu haben, und begab mich in den nächsten Subway-Schacht in Richtung Brooklyn.

Friday, 8. February 2008

Inside & Outside the Ivy League

Bronchitis, sagte der Arzt am Mittwoch. Bin jetzt wieder auf Antibiotika. Nutze das als meine Zeit, die City neu kennen zu lernen, als Residencee. Unternehme kamerabegleitete Touren. Gestern: Die Columbia University in den Morningside Heights, Nordmanhattan, neben Harlem. U.a. hier (dh., neben der NYU, sowie auch weiterhin der SBU) werde ich dieses Semester ein Seminar belegen.

Vielleicht kommt im Studium eines jeden Philosophen einmal der Moment.. halt nein,
kommt er nicht. Aber manche haben das und ich zähle mich dazu. Man läuft herum auf seinem neuen Campus und macht Fotos, macht man ja manchmal, so. Fotografiert die Unibibliothek, die aussieht wie die Sixtinische Kapelle,
akademisch imposant in die Mitte des Campus gerückt, auf dass jede Putzfrau in Ehrfurcht erschauere.
Davor eine Statue der Alma Mater - hier wohnt die gute Frau also.

Die Columbia sieht fast so aus wie die Uni Tübingen - große Bauten, Säulenreihen, Inschriften wohin man blickt.
Mit auch genau zwei so Springbrunnen vornedran.
Und da habe ich über die grecoromanische Leitkultur in Transatlantisch Akademien nachgedacht.

Wie auch schon in Tübingen gibt es auch hier keine regulären Sitzbänke. Sondern nur so bankähnliche Dwelling Places im Antiqua-Style.
Sixtinische Kapelle

statt Bank Ohne Lehne versteht sich, denn et soll ja gedwellt werden. Fehlte eigentlich nur noch, dass die Dinger aus Marmor hingestellt würden.

Und jedes dieser Banksubstitute ist natürlich auch irgendeiner honorablen Person geweiht, im Namen einer anderen honorablen Person. Dazwischen prangen mindestens zwei Ehrentitel.

Als hätts nicht ne normale Holzbank auch getan.. well,
vermutlich hätt sie das tatsächlich nicht. Es getan.

Mit vielen Fähnchen wird hier der 150. Geburtstag der Institute gefeiert, was ja zugegebenermaßen auch ein stolzes Alter in Amerikanisch Akademien darstellt. Was imposant wirken soll, braucht die Kultur der Antike auf sich.

Auf dem Gebäude, was vermutlich das Audimax darstellt, blinken in stolzen goldenen Lettern die großen Namen:
Homer - Herodotus - Sophocles -- Plato - Aristotle - Demosthenes - Cicero - Vergil.
Die Unis hier sehen es schon ganz richtig: Academia Produces Authorities. Authority is the whole impact of mastery.

Die Philosophy Hall steht den europäischen Philosophy Halls in Sachen Vasenkränzchen umme repräsentative Eingangstür herum in nichts nach.
- Naja, das Relief könnte etwas tiefer sein. Dennoch -


Engrave Deluxe Angesichts solch überdimensionierter Bauten fühlen sich Nichtstudierende ganz schnell ganz ganz klein. Denn der einzige Sinn & Zweck dieser monströsen Architektur ist ja, repräsentativ zu wirken - für das Wissen, das man verkörpern will. Wissen ist eine ganz konkurrenzlose Währung. Sie sieht aber immer gleich aus - nämlich antik.

Meine Mutter - die vermutlich keinen blassen Dunst davon hat, dass ihre Tochter sich gerade auf Ivy League-Gelände herumtreibt - würde als Nichtstudierte davor stehen und denken: Ui, so große Gebäude. Da muss große Wissenschaft drin betrieben werden.
"Wissen ist Macht" - nach Wissen aussehen reicht auch schon.

Die Law School immer verglast (bis auf in Tübingen), ähnlich zukunftsstriving wie auch die Business School, mit einem Denkmal ausgestattet aus verworrenen Pferden, deren Extremitäten, Mähnen und Schweife ornamental geschwungen in alle Himmelsrichtungen weisen,
um die globale Dynamik und die interdisziplinäre Verflechtung der hier anwesenden Disziplin visuell zu verdeutlichen.

Ich habe bis heute nicht rausgefunden, warum dagegen die Philosophie als einzige Disziplin sich immer wieder Rodins Höllentor-Melancholiker als Maskottchen aussucht.

Europäische Schwermut impliziert nicht Gedankentiefe, Amerikaner; Leute.

Alma Photobucket

Tuesday, 5. February 2008

lost in Chinatown

Und dann war da noch dies..
In einem akuten Anfall von Heimatweh, Freundevermissen und Einsamkeit beschloss ich heute (ich bin ja immer noch eigenverantwortlich krankgeschrieben), mal wieder einen Spaziergang durch Manhattan zu machen. Von Bed-Stuy aus braucht man 15-20Min mit der Subway, also los.
Zuallererst würde ich gerne meine Haltestelle als T-Shirt haben. Das würde dann sagen: KINGSTON-THROOP. Wobei NOSTRAND auch nicht schlecht wäre und sich auch gleich nebendran befindet. Brooklyn, Lower Manhattan, West Village, Washington Square Park, East Village, NoHo. Laufen.

Beim Kaffee in SoHo (wo ich schon lange nicht mehr war) fiel mir auf, dass man gar nicht die Jahreszeit ablesen kann. Es ist einfach regnerisch. Keine Spur von Winter. In Deutschland würde ich zu dieser Zeit die Tage zählen, bis es wieder wärmer wird und mir einreden, dass es ja immerhin schon heller geworden ist. Ich kann es ja vielleicht nicht beurteilen, weil ich nicht die ganze Zeit hier war, aber irgendwie war das gar nicht so kalt für Winter in New York bis hierhin. Und ich hab mir doch solche Furcht einreden lassen von Leonard Cohen.

Nach der Entdeckung eines tibetanischen Designerladens stolperte ich in einen Independent Book Store, kaufte ein Thoth Tarot (weil ich meines ja in Germany gelassen habe) und ein Buch, was ja eine Seltenheit in meinen Ausgaben so darstellt. Das Buch - von John Berger - ist entitled "Hold everything dear" und jetzt will ich doch mal sehen, wie amerikanische NonFiction Bestseller so geschrieben sind. Schade, dass der deutsche Büchermarkt vermutlich zu konservativ für solche Mixturen wäre.
Der nächste Buchladen befand sich dann auch sofort in einer Esobegegnungsstätte. Die Leute waren sehr freundlich. Ich war nun auf der Suche nach Crowleys Book Thoth. Hatten sie nicht, hatten mir aber zwei Adressen von Buchläden für Ceremonial Magick. Wunderbar!
Ich also raus und die Subway Station für den R train gesucht. Und da irgendwann musste es dann passiert sein - ich vertauschte die Himmelsrichtungen und lief geradewegs gen Lower East Side.

Chinatown

Und nein, ich habe das noch nicht gecheckt, als ich durch Little Italy und dann durch Chinatown lief, wo doch eigentlich der Washington Square Park so langsam wieder auftauchen sollte. Und es kam mir nicht komisch vor, als jemand im ersten, zweiten Stock auf seiner Flöte den Gitarrenpart von "Sweet Child O'Mine" trillerte. Und dass es auf den Straßen mitunter bestialisch nach Fisch und Blumen stank, teilweise die Fische noch am Leben, überließ ich den Chinesen als Problem. Ich kann nur sagen, alle Probleme fangen erst an, wenn man das Empire State Building auf die falsche Seite der Erwartung setzt. Kann man ewig laufen durch die leerer und dunkler werdende City, bis man merkt, dass man hier vermutlich nicht ganz richtig ist.

Aufgefallen ist mir das schließlich auf der Clinton Street. Da hat ja der Leonard von gesungen. In einem meiner vergangenen Langeweileanfälle hatte ich mal bei Google Maps nachgeguckt gehabt, wo die sich denn befindet. Und so wusste ich jetzt, dass ich ziemlich weit östlich am Laufen war.
Schnell also huschhusch wieder zurück.
Interessant auch beim jedesmal Verirren in New York City: Mit einem Mal (und zwar immer dann, wenn man sich gerade besonders sicher in seinem Weg fühlte) ist man wie komplett verloren, aus der Welt geschleudert.. Man läuft und läuft, obwohl längst schon keine Lichter mehr an sind und die Leute dicke Jacken im Hauseingang tragen.
Wenn man es dann checkt, dass man sich verlaufen hat, und es schließlich auch zur nächsten Subway Station geschafft hat, sind es dann aber doch nie mehr als drei, vier Haltestellen, bis man wieder in bekannten Gefilden ist. Dem Washington Square Park. Dem Union Square. Man fällt dann half asleep im C train und verpasst beinah die t-shirt-reife Subway Home Station. Auf auf! Und raus wieder. Zuhause wartet schon, aber das weiß man ja jetzt noch nicht, das erste Päckchen am neuen Ort.

Umzug nach Brooklyn (4)

Heute bin ich mal mit der neuen Kamera rausgegangen und habe meine Straße fotografiert:

Bed-Stuy Home

(1) Gegenüber von unserm Haus: Die Bethany Church.
(2) Unsere Straße, in der Mitte unserer Stadt.
(3) Unser Haus! Echt brown.
(4) Sophie.
(5) Häuserreihen gegenüber.
(6) Weitere Brownstone-Impressionen.
(7) Habe mir jetzt auch für mein Zimmer Magnetic Poetry gekauft. Die "Bird Lovers" Edition - für besonders geflügelte Worte, hahaha.
(8) Nochmal Straße.

Monday, 4. February 2008

Umzug nach Brooklyn (3)

Ich bin in ein sog. Brownstone gezogen. Von außen hab ich noch keine Fotos gemacht, kommt aber noch. Brownstones sind die typischen Townhouse-Gebäudedinger, die man in Harlem und Brooklyn straßenreihenweise findet. Ich wohne in Stuy Heights, dem Historischen Distrikt von Bed-Stuy. Hier reihen sich Brownstones aneinander. Die Häuser sind wunderschön und genau in sowas wollte ich auch wohnen. Die Decken sind hoch, es liegt Parkettboden, und alle Türen, Türschwellen sowie auch ein paar in die Wand gebaute Schränke sind von dunkelbraunem, stuckverzierten Holz. Unser Apartment geht über zwei Stockwerke. Ich wohne hier mit zwei (ab Ende nächster Woche drei) Mitbewohnern und zwei Katzen, von der eine heißt wie meine erste Katze, die ich mit 14 hatte, und die schon die ganze Zeit bei mir im Zimmer rumhängt und gestreichelt werden will.
Hier sind schonmal ein paar erste Eindrücke von innen:

mein neues Zuhause

Legende
(1) Küche mit Erkerfenster zum kleinen Backyard hin
(2) Küche mit sehr viel Zeugs
(3) Wohnzimmer-Appendix
(4) Kühlschrank-Poetry
(5) Wohnküche-Livingroom mit Erkerfenster nochmal
(6) Mein Zimmer! Von heute morgen, mit noch nicht allem eingeräumt, noch ohne Möbel, aber mit Luftmatratze. Katze hier nicht im Bild.
(7) Übergang von Küche zu Wohnzimmer via so Dunkelholz-Entré-Ding

Umzug nach Brooklyn (2)

Umzug in die City vollbracht! Ich wohne jetzt in Brooklyn!!

Aufgrund Terminlichkeiten habe ich das gesamte Wochenende in Sound Beach zwischen zwei Häusern pendelnd verbracht. Das Wetter war wieder besser geworden, sodass Jane und ich noch mit Kamera am Strand unterwegs waren. Ich mag Long Island - ein seltsamer Ort, an dem alles Inselfarben annimmt, incl. seiner Einwohner.

Gestern sind Jane, Dave und ich schließlich mit dem Auto los nach BK, genauer: nach Bed-Stuy (Abkürzung für Bedford-Stuyvesant), was meine neue Neighborhood ist. Da ich keine Möbel habe, ging der Umzug auch ganz schnell - soviel Zeug habe ich dann doch nicht wieder angesammelt, schuldigung, sah nach mehr aus in dem kleinen möblierten Zimmer in Port Jeff. Das Zimmer, das ich hier habe, ist etwa doppelt so groß, unmöbliert und kost das Gleiche. Haben die Klamotten schnell abgestellt, Dinner geordert im "Food for Thoughts", einem ganz tollen Café direkt umme Ecke, wo sich die Waitress mir schon mit Namen vorgestellt hat.

Am Abend sind wir dann nach Greenpoint, was ganz im Norden ist (Bed-Stuy hingegen ist Central Brooklyn), und haben uns mit ein paar Freunden den Super Bowl angeguckt - das erste Mal überhaupt, dass ich American Football gesehen habe. Alle haben sich echt gefreut, dass ich jetzt auch hier wohne, und vorgeschlagen, dass man mal zusammen "abhängt" (so nennt man das hier). Ich bin gespannt.

Man muss dazu vielleicht wissen, dass wenn man in Stony Brook studiert, man entweder auf Long Island wohnt oder in Brooklyn (höchstens noch in Queens oder, wenn man sich ganz in der Gegend verirrt hat, auf Staten Island). Von BK nach Stony Brook braucht es mit dem Zug ca. 2Std und mit dem Auto etwa 1 1/2. Zwar werde ich auch in diesem Semester immerhin 2 Tage an der Uni sein und die Strecke meistens wohl mit dem Zug fahren, von daher gewöhnt man sich schon an die Strecke. Andererseits ist es auch schon ein bisschen exclusive, willsagen, man ist entweder in Brooklyn oder auf Long Island. Die Leute hier hängen mit anderen Leuten ab als die Leute auf der Insel, einfach weil es halt die Strecke dazwischen ist. Generell ist es auch eher schwierig, die Insulaner in die City zu bekommen, von daher verändert sich mit meinem Umzug hierhin auch mein soziales Umfeld ziemlich, was ich allerdings noch nicht genau abschätzen kann. Vielleicht verändert sich auch nicht so viel - denn fast zeitgleich mit mir sind diesen Winter noch zwei andere Mädchen hierhergezogen und das bedeutet, dass langsam die Mehrheit des Departments in Brooklyn lebt. Was für die Insulaner bedeutet, dass sie vielleicht öfters an den Wochenenden in die City fahren. Ich werde in jedem Fall berichten..

Hier habe ich noch eine Karte gegooglelt von allen Neighborhoods in Brooklyn. (Auf die Karte klicken für Größer geht nicht!) Zu sehen ist ganz oben im Norden und in Blau: Greenpoint. Dort waren wir gestern Super Bowl gucken, und da habe ich auch ganz zu Anfang gewohnt, als ich grad frisch hier angekommen war. Greenpoint ist artsy, industriell traurig, und abgesehen von Künstlern wohnen hier sehr viele Polen.

Südlich von Greenpoint befindet sich Hipster Williamsburg, von dem der Norden ganz den Hipsters gehört und der Süden den Juden. Diese ethnischen Viertel sind übrigens eine superinteressante Erscheinung. Wenn ich sage: x ist eine (zB) polnische Neighborhood, dann meint das: straßenweise liest man nur polnische Schilder, dudelt polnische Musik, werden polnische Produkte verkauft (vorzugsweise Blumen und Fleisch) und reden die Leute auf der Straße Polnisch. Im jüdischen Süd-Williamsburg sieht man hingegen nur Juden. Neben jeder Menge Synagogen fahren hier auch Busse mit ausschließlich hebräischer Aufschrift. Da ich des Hebräischen nicht mächtig bin, hab ich also keine Ahnung, wo die herkommen und wo sie hinfahren. Gesprochen wird auf den Straßen natürlich Jiddisch.

Unter der blauen Hood kommen nun drei verschiedene, ganz rechts in dklbraun Bushwick, daneben etwas heller Bed-Stuy, links davon in Lachs jede Menge kleine Hoods am East River. Bed-Stuy wird nochmal in 4 Ecken unterteilt, von denen meine - Stuy Heights, zudem auch die sicherste aller vier Ecken - sich ganz im Süden befindet und nicht eingezeichnet ist.

In Gelb darunter ein paar Hoods, von denen mir nur Park Slope was sagt. Klassisches Brooklyn, wunderschön und supersauber, das bedeutet, auch eine der teureren Gegenden. Eine sog. gentrified neighborhood. Was das heißt? Das heißt Folgendes:
All of BK's neighborhoods

Eine arme Hood bekommt irgendwann plötzlich Zuzug von Künstlern, Studenten und anderen Bevölkerungsgrüppchen, die idR mehr verdienen als die normalen Residencees dort. Nach einer Weile checkt die Wirtschaft das, es siedeln sich hippe Clubs und Kneipen an, zusammen mit Galerien. Die Mietpreise steigen, Yuppies kaufen sich Lofts in der Gegend und die Residencees von davor sind gezwungen, aufgrund der gestiegenen Preise umzuziehen. So geschehen auch mit den hippen Ecken von Williamsburg und möglicherweise auch bald mit Greenpoint.

In Grün (passenderweise) der Prospect Park, wo sich auch das Brooklyn Museum befindet. Daneben Prospect Heights, Crown Heights, Ocean Hill & Brownsville und das böse East New York mit den Cypress Hills.
Nächste Reihe ist Sunset Park, wos auch schön ist, Kensington, Flatbush, Bay Ridge, Bensonhurst, Canarsie und lauter mir unbekannte Hoods im Süden Brooklyns, wo ich noch nicht weiß, ob ein Sonntagsausflug dorthin sich lohnen würde - bis auf natürlich die russische Hood Brighton Beach sowie Coney Island ganz im Süden.

So, jetzt kennt ihr die Gegend hier auch schon ein bisschen.

Wednesday, 30. January 2008

Umzug nach Brooklyn (1)

Inzwischen ist der Januar vorbei. Ich bin wieder auf der Insel. Ein ziemlich leiser Januar war das, zum Glück nicht ansatzweise so kalt wie befürchtet. Vor wenigen Tagen hat die Uni wieder begonnen, womit auch langsam wieder die Geräuschkulisse zurückkommt. Davor war es so still, man hat nichtmal ne Möwe gehört. Ohne Schnee aber mit viel Sonne sortierte ich Mexico-Bild-und-Text-Dateien aus, fuhr nach New York zur Apartmentbeschau, übte mich im ass-kickin' bezüglich Insulaner die mich apartmentbezogen in letzter Minütli hängengelassen haben, sammelte mein Zeug für die drei Unis, zwischen denen ich in diesem Semester herumzupendeln gedenke und wurde dann letzten Endes doch noch - ja, genau, KRANK.

Nun ist Februar - Wetterbezogen lässt sich vermelden, dass sie draußen so pi mal Daumen die entire Nord- und Ostsee auf die Erde auskippen. Hin und wieder hört man in den Fluten eine Möwe verirrt kreischen, bevor sie den nächsten Baum rammt. Denn urplötzlich herrscht stockfinstre Nacht auf Long Island - und ausgerechnet an meinem Umzugswochenende vergisst der Herr, die Arche bauen zu lassen. Ungünstig!

Heute bin ich aus meinem Zimmer in Port Jefferson ausgezogen. Ich verstehe nicht, wie eine einzelne Person es trotz sporadischer Zenattitüde zuwege bringt, innerhalb eines halben Jahres den Amount ihrer Habseligkeiten mindestens zu verdoppeln. Unter den Zurückgelassenen, however, befinden sich auch ein gewisser Kant, und auch Heidegger.

Freundin Jane hilft mir bei dem ganzen Umzug. Jane hat mich heute auch nach Sound Beach gekarrt und Suppe gekocht für die kranke Seele. Hier in Sound Beach, Hemingwayan ship-wreck'd eloquent palmstroke from above, werde ich heute Nacht auch nächtigen, that's right, mitten unter den Fluten, im Bauch des Wals und dort in dem Zimmer, das eine andere Freundin hier gemietet hat. Im Wal ist es recht bequem und mit 70er Jahre-Blümchentapeten im schummrigen Licht der Laterne.

Morgen folgt der zweite Teil der Kampagne. Wohin genau es mich in Brooklyn also verschlagen haben wird, und mit welchen Landschaften ich zukünftig die visuelle Assoziationskette zu überspannen plane - das alles werde ich euch bald verraten! Aber nicht heute und morgen auch nicht, weil da ziehe ich ja um. Und am Montag auch nicht, weil da muss ich zur Uni. Also nächste Woche irgendwann oder so also dann. Bis bald!

Thursday, 24. January 2008

Tierwelt der Karibik (5)

Leguan in der Fussgängerzone

Tierwelt der Karibik (4)

Schlange bei Caleta

Tierwelt der Karibik (3)

Vogel bei Dzul-Ha

Tierwelt der Karibik (2)

Katze bei Txepo
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