Hallo aus dem freundlichen, daenisch anmutenden Lunenburg. Hier gibt es eine Library und diese hat sogar Wifi.
Wir sind also jetzt in Nova Scotia angekommen und gerade hab ichs nachgeguckt: Es heisst im Deutschen tatsaechlich Neuschottland, aber wenn man Wikipedia fragt, wird man auf Nova Scotia weitergeleitet. Also egal.
Nova Scotia, das Alabama Kanadas, alles Nadelwald und Seen, und ich war mistaken: Wir wohnen nicht am Meer, sondern an einem See. Wir wohnen mitten im Wald mit seltsamen Vogelstimmen, und hier kommt heute ein erstes Foto aus dem Nachbarort Mahone Bay mit seinen beruehmten drei Kirchen.
Bars Corner gibts nirgends. Es hat kein Zentrum, kein Rathaus, keine Strassen. Soweit ich das bisher sehe, gehoeren einfach ein paar einzelne Haeuser im Wald zu Bars Corner. Nichts verbindet diese ausser eine Schotterstrasse. Keine Geschaefte, keine Tankstelle, nichts. Kein Wunder, dass es nicht auf GoogleMaps gefunden werden konnte.
Zunaechst war die Einsamkeit ein wenig beunruhigend. Aber dann sind wir gleich am naechsten Tag nach Mahone Bay gefahren, was ein richtiger kleiner Ort ist, und da sind genug Leute rumgelaufen, dass hier nun doch keine Isolationspanik aufkommt. Bis zu den richtigen Orten ist es auch nicht allzulang, vielleicht eine halbe Stunde Autofahrt.
Den Rest der Zeit ist Natur und Stille. Es fuehlt sich tatsaechlich mal an wie Urlaub, obwohl ich auch hier wieder Arbeit mitgenommen habe. Ich lese Philosophieartikel und schreibe an meinen verschiedenen Projekten. Zudem habe ich wieder ein bisschen das Zeichnen angefangen und verkaufe die jetzt zum ersten Mal. Ein Antikwarenhaendler, der sich auf Buchillustrationen und Graphiken spezialisiert hat, ist darauf aufmerksam geworden und gestern wurde die erste Zeichnung gerahmt und mit Preis versehen.. ich bin gespannt, was daraus wird; vermute natuerlich, dass nichtsoviel, aber kann man ja nie wissen. Auf jeden Fall eine schoene neue Erfahrung.